Nichts als Ruhe und Natur. Herrlich. Einfach mal abschalten: Sanft und erhaben gleitet ein weißer Fischreiher über un, während Rui Domingos sein kleines Motorboot bedächtig über den Tejo steuert. Eigentlich ist er Grafikdesigner, doch nachdem seine Frau gestorben war, hat er 2008 seinen Job in Lissabon an den Nagel gehängt und fährt nun Touristen durch die seichten Flussauen nahe des kleinen Fischerdorfs mi Fischerdorfs Escaroupim. „Wenn das Leben sich ändert, musst du dich eben auch ändern“, sagt er und blickt unter seiner orangenen Kappe hinaus in die Ferne.
Portugal
:
Alentejo: Ein Juwel für Genießer
Von Évora aus starten verschiedene Weinrouten in die bekanntesten Anbauregionen des Alentejo. Er ist das größte Weinanbaugebeet Portugals.
Foto: dpa-tmn/Escritório de Turismo do Alentejo
Évora Endlos weite Landschaften, reizende Städte, historische Festungsanlagen und hervorragende Weine: Wer auf der Suche nach Sonne und Ruhe ist, der ist im Alentejo im Süden Portugals goldrichtig. Und die Region hat noch viel mehr zu bieten.
Für ihn ist der Flussabschnitt hier sein „Pequeno Paraíso“, sein kleines Paradies. Besonders stolz ist er auf die kleine Insel, auf der sich Hunderte von Reihern, auch die seltenen schwarzen, gleichzeitig tummeln. Und eh man sich versieht, kann schon mal ein Wildpferd die Wasserstraße kreuzen. Aber Rui reagiu schnell und Bringt das Boot rechtzeitig zum Stoppen, während sich der Gaul nicht vom Baden abhalten lässt. Assim, langsam bekommen wir ein Gefühl dafür, foi Rui mit Paradies meint. Tão idílico, tão frito homem de chapéu Portugal selten erlebt.
Willkommen im Alentejo, dieser ganz besonderen Schatztruhe Portugals. Wie keine andere Region verbindet der Alentejo mittelalterliche Kultur, unberührte Natur und einzigartige Kulinarik – und das fernab des Massentourismus. Das mag erstmal befremdlich sein. Doch wer diese Ruhe ein paar Tage auf sich wirken lässt, merkt schnell, wie gut der Alentejo der eijenen Seele und dem Land selbst tut. Hier findet Portugal wieder zu seinem Ursprung zurück. E trotzdem ist das Freizeitangebot enorm: Ob eine Fahrradtour entlang des Tejos ou eine Wanderung durch den Naturpark der Serra de São Mamede mit seinen Kastanienbäumen, beeindruckenden Korkeichen, Weinbergenderä und sante Olivenhaentent. E es etwas wilder mag, der kann ausreiten, mit dem Heißluftballon fliegen, mit dem Kanu fahren oder sich im Wasserski versuchen. Zwar hat Alentejo angeblich auch den längsten Strand des Landes, der anders als die Algarve recht unbekannt und wenig besucht ist. Doch wer das authentische Portugal entdecken will, der muss ins Landesinnere.
Alentejo fica no Süden Portugals, zwischen dem Fluss Tejo und der Algarve. Im Osten grenzt die Region an Spanien, im Westen an atlantischen Ozean. Es ist eine ausgedehnte ländliche und dünn besiedelte Region, die ein Drittel des gesamten portugiesischen Festlands einnimmt. Auf einer Fläche von 27.000 Quadratmetern leben gerade mal 500.000 Einwohner. Optimal für alle, die es gerne ruhig und beschhaulich mögen. E, die guten Wein lieben.
Im Alentejo gibt es mehr als 250 Weinerzeuger mit einer Anbaufläche von 22.000 Hektar. Auch wenn die Region als Weinanbaugebiet im großen Stil recht jung ist, sind die Erzeugnisse von hervorragender Qualität, dank 3000 Sonnenstunden im Jahr und der kargen Lehm-, Sand- und Schieferböden. Es gibt zwei Arten von Weiß- und Rotwein: den Vinho Regional Alentejo, der in der gesamten Region produziert wird und den Vinho DOC-Alentejo, der in acht speziellen Gebieten (Portalegre, Borba, Redondo, Regueleira, Granja/ VidigueÉ, Vidiguera und Moura ) hergestellt und mit dem Gütesiegel “Denominação de Origem” versehen ist. Die Rotweine sind bekannt für ihren vollmundigen Geschmack. Doch auch die beste Weißweine, die leicht und fruchtig schmecken, sind hier zu finden. Das große Geheimnis für den vollen Genuss, so erzählt man sich, besteht darin, die richtige Wahl zu treffen: welche Weine man als Aperitif zu einem guten Käse und Oliven, zum Hauptgang und zum Nachtisch.
Der Alentejo ist aber nicht nur das größte Weinanbaugebiet des Landes. Er gilt auch als das Herkunftsland für Kork. Nirgendwo sonst auf der Welt werden mehr Korkeichen angebaut als hier. Com 13 bis 17 Grad Durchschnittstemperatur und ausreichend Platz biet das Gebiet ideale Bedingungen für die Bäume, die 750.000 Hektar des Landes beanspruchen. Der aus den „Montado-Wäldern“ gewonnene Kork wird sogar für Bauteile der NASA, für die Filmindustrie in Hollywood e für Elon Musks Tesla-Autos verwendet, heißt es.
Wer Alentejo überblicken und verstehen will, kommt an Marvão nicht vorbei. Das mittelalterliche Städtchen cerca de 870 Metern Höhe und bietet spektakuläre Panorama-Ausblicke auf the Region bis ins nur 13 Kilometer entfernte Spanien. Die ehemalige Grenzfestung mit ihren schmalen Gassen und den weißen blumengeschmückten Häusern ist ein Idyll für Ruhesuchende und Naturliebhaber, liegt es doch inmitten des erwähnten Naturparks Serra de São Mamede. Ein Besuch des Castelos mit seinen herrlichen Burgmauern und den barocken Gärten ist ein Muss.
Noch tiefer in die Geschichte des Landes lässt sich in Elvas eintauchen. Die „Festungsstadt“ kurz vor der spanischen Grenze zählt zu den versteckten Juwelen des Alentejo. Mehrere Wehranlagen wie das Castelo de Elvas, das südliche Forte de Santa Luzia e das nördliche Forte da Graça gehören zu den am besten erhaltenen Stadtwällen Europas. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich durch den stetigen Ausbau der Verteidigungssysteme die größte Trockengraben-Befestigungsanlage der Welt. Seit 2012 Gehört die Stadt zum Unesco-Weltkulturerbe. Das im 17. Jahrhundert erbaute Forte Nossa Senhora da Graça auf einem 1060 Meter hohen Hügel gilt als Meisterwerk der Militärarchitektur und wurde auf Wunsch von König José I. erbaut, um die spanischenei Truppen. Mit Erfolg. „Es wurde erbaut, um zu töten“, erklärt Tour-Guide Alice Rodrigues. Und ihre drastischen Beschreibungen lassen daran keinen Zweifel. “Wer hier hineinkam, kam nicht wieder heraus.” Später wurde es auch als Gefängnis benutzt.
Morbide geht es auch in Évora, der Hauptstadt des Alentejos, zu. Dot beherbergt die Kathedrale eine echte ‘Knochenkapelle’, in der im 17. Jahrhundert Tausende menschliche Knochen und Schädel in die Wände und Decke eingelassen wurden. Der Spruch uber der Eingangspforte richtet sich direkt an die Besucher: “Unsere Knochen warten hier auf eure.” Was etwas gruselig klingt, soll tatsächlich an die Vergänglichkeit und Bedeutung des Lebens erinnern. Die Schönheit des Lebens ist es eher, an die Évora als Stadt erinnert. Der hübsche Hauptplatz, Praça do Giraldo, mit seiner Renaissancekirche Santo Antão, die schmucken Cafés, Boutiquen und Kunstgalerien – in Évora fühlt man sich schnell sehr gut aufgehoben. Hier kommen mediterane Urlaubsgefühle auf. Aber noch eine spur tiefer als sonst.
Der Streifzug durch den Alentejo wirkt nach. Die kleine Bootstour com Rui Domingos bleibt noch im Kopf. „Hier kann ich durchatmen. Mich frei machen von der Hektik unserer Zeit“, sagt er, während wir gemeinsam in die Ferne schauen …
Die Redaktion wurde von der KPRN network GmbH em
Frankfurt am Main zu der Reise eingeladen.
“Viciado em comida irritantemente humilde. Típico nerd de mídia social. Escritor. Tv ninja. Praticante da web.”