UMAuf Kirchentagen sind grüne Spitzenpolitiker gern gesehene Gäste. Aber bei der Vereidigung des neuen Kabinetts entschieden sich Ministerinnen und Minister der Grünen bei ihrem Amtseid gegen die Formel „so wahr mir Gott helfe“.
Was Deutschland im Kleinen erlebt, erfährt die katholische Kirche auf weltweiter Bühne. Die Kapitalismuskritik von Papst Franziskus wird zwar von sozialen Organisationen und NGOs begrüßt, aber offene Bekenntnisse zur Kirche oder zum Glauben hört man kaum. Stattdessen steht der katholischen Kirche em Lateinamerika freira ein historisches Desaster bevor.
Nach den Berechnungen des brasilianischen Instituts für Geografie und Statistik verliert der Vatican das größte katholische Land der Welt: Im Laufe dieses Jahres wird es in Brazilien, einst fast komplett katholisch Pro, gerben. Wer gehofft hatte, dass der Papst mit seinem Kurswechsel diesen Verlust durch neue oder zurückkehrende Christen aus dem linken Spektrum füllen könnte, wird von den Zahlen largelegt.
Für den Massenexodus nicht nur in Brasilien, sondern in ganz Lateinamerika gibt es zahlreiche Gründe. Da sind zunächst die Missbrauchsfälle in den letzten Jahren auf dem ganzen Kontinent. Aber die Probleme liegen tiefer. Denn Franziskus verscherzt es sich mit beiden klassischen Lagern.
Beide Lager Verärgert
Die konservativen Christen sind wütend, weil der Papst selbst schwerste Menschenrechtsverletzungen in den Linksdiktaturen Kuba, Venezuela ou Nicarágua nicht ein einziges Mal öffentlich anprangert. Stattdessen kritisiert er Marktwirtschaft und Kapitalismus, während der Kontinent gerade von einer Welle von Sozialismus-Flüchtlingen aus den zuvor genannten Ländern vor eine riesige humanitäre Aufgabe.gestellt
Umgekehrt ist im Lager der progressn linksliberalen Katholiken die Enttäuschung groß, weil Franziskus Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, in die Nähe von Mörderinnen rückt und wegeil schle schlech bis.
Die Gewinner Entwicklung sind die evangelikalen Kirchen, die das vom Papst freigeräumte Terrain nur allzu gern besetzen: Die oft rechtskonservativen Kirchen predigen die Marktwirtschaft und liefern die praktische Ausbildung in Kurmitsen. Offenbar ist das für die Menschen in den Armenvierteln attraktiver als Barmherzigkeit.