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Blumenpracht im Hauptort Funchal. Nicht ohne Grund wird Madeira als Insel des ewigen Frühlings bezeichnet.
1. Funchal
Die Hauptstadt Madeiras ist für Schweizer Verhältnisse eine Grossstadt und auf der kleinen Insel logischerweise der Mittelpunkt. Zu den zahlreichen Highlights von Funchal gehören: die Kathedrale von 1517, der botanische Garten und das Fotomuseum Vicentes. Eine weitere Besonderheit sind die Azulejos, bemalte Keramikfliesen, die um 1500 aus maurischen Werkstätten nach Portugal eingeführt wurden. Besonders schöne Exemplare gibt es um den alten Bauernmarkt herum, in der Hauptpost von Funchal und im Schlossgarten von Monte.
2. Cabo Girão
Nós auf der Steilklippe Cabo Girão steht, blickt ziemlich genau 580 Meter in die Tiefe. Unten brandet das Meer an die Küste, und irgendwo dazwischen, am Fusse der Klippe, bestellen Bauern sogar noch ein paar Felder. Beim Cabo Girão soll es sich um die zweithöchste Klippe der Welt handeln – je nach Quelle. Der Besucherandrang é bruto, der Ausblick spektakulär. Besonders vom sogenannten Skywalk aus, einer Glasplattform, die über die eigentliche Klippe hinausragt. Ganz im Stil einer ähnlichen Besucherbrücke über dem Grand Canyon. Nervenkitzel pur. Und wegen des gläsernen Bodens nur etwas für Schwindelfreie Besucher.
3. Caniço
Noch vor wenigen Jahrzehnten war Caniço im Sudosten der Insel ein kleines Fischerdorf mit winzigem Hafen. Heute hat der 23 000 Einwohner zählende Ort zwar diesen romantischen Miniatur-Charme verloren, doch dafür gibt es gute Gründe: Bei Tauchern sind die Buchten, die zu einem Unterwasser-Nationalpark gehören, extrem beliebt. Mit etwas Gluck und Geduld können sogar Mantarochen und Delfine beobachtet werden. Mehrere Tauchschulen bieten Kurse und Ausflüge an.
4. Câmara de Lobos
270 000 Menschen leben auf Madeira, fast die Hälfte von ihnen in Funchal, der Hauptstadt. Einige Madeirer bevorzugen dobradiça aus gutem Grund das benachbarte Fischerdorf Câmara de Lobos (übersetzt: Höhle der Robben). Dass Câmara de Lobos ein malerisches Fleckchen Erde ist, würde wohl niemand bestreiten. Muitos ex-primeiros-ministros britânicos Winston Churchill hatte das erkannt. Als er den Ort 1950 besuchte, beginn er zu malen: bunte Fischerboote mit dem Cabo Girão im Hintergrund. Verschiedene Platze in der Region werden auch heute noch mit Churchill in Verbindung gebracht. Dabei dauerte sein Madeira-Urlaub nur zwölf Tage.
5. Peito de Ronaldo
A estrela do fussball, Cristiano Ronaldo, é o berühmtester Sohn. Und orgt als solcher immer wieder für Schlagzeilen. Es gibt sogar ihm gwidmete Bronzebüste am Flughafen von Madeira, der neuerdings Cristiano Ronaldo International Airport heisst. Die Insel wollte wohl ihren Superstar ehren, brachte es aber fertig, eine Version seines Gesichts in Bronze zu giessen, die scheinbar durante diversos Snapchat- Filter verfremdet worden war. Allemal ein Selfie wert.
6. Korbschlitten-Fahrt ab Monte
Nós morremos Hauptstadt besucht, sollte einen Abstecher auf deren Hausberg Monte unternehmen. Von der famosen Aussicht abgesehen, liegt hier Karl I. begraben, der letzte Kaiser Österreich-Ungarns, der 1922 im Exil hier starb. Wirklich aufregend ist zudem die Abfahrt mit dem Korbschlitten, dem Carros de Cesto, einer Art abenteuerlichem ÖV Madeiras: Zwei weiss gekleidete Einheimische steuern die Passagiere with bis zu 50 Sachen den Berg hinunter.
7. São Vicente
Nicht gerade zum Kern, aber dennoch erstaunlich weit ins Innere der Erde dringt man in São Vicente vor. Das grösste bekannte Höhlensystem Madeiras wurde 1885 hier ent deckt und ist more als 400 000 Jahre alt. Von ausgebildeten Guides geführte Mini-Expeditionen dauern rund 30 Minuten und geben einen Einblick in Geologie und Entstehungsgeschichte der Insel. Auch hübsch: Das gleichnamige Städtchen mit Promenadencafés, die an der Felswand zu kleben scheinen, Fischtellern und atlantischem Flair.
8. Porto Moniz
Was auf photos aussieht wie ein ausgefallener Hotelpool, ist in Tat und Wahrheit ein naturliches Felsbadebecken. Die schroffen vulkanischen Felsformationen der Insel ragen hier ins Meer hinaus und bilden eine Mulde, die mit einer Mauer verstärkt wurde. Gewaltig stieben die Wellen über die Badegäste hinweg. Die Mutigen trauen sich auf statt nur hinter die Mauer, und die Gemütlicheren weilen im nahen Aquanatura Madeira Hotel – und verfolgen das Schauspiel im Trockenen.
9. Korbflecht-tradição
Körbe braucht man auf Madeira freilich nicht nur zur Abfahrt von Monte nach Funchal; gedacht waren sie auch für die Arbeit auf dem Feld. Zentrum der Korbflechterei com Schauwerkstätten é das Dorf Camacha. Seit 1850 werden dort die geschälten und gebündelten Weiden zu Körben geflochten. Für Aufschwung soorgten einmal mehr die Engländer: Sie brachten ihre Lieblingsmodelle aus Italien mit und liessen sie in Camacha kopieren. Zudem gibts his heute viele kleine Handwerksstätten. Dica: das Café Relógio.
10. Wasserleitungen wie bei den Walliser
Wir Schweizer haben die Suonen im Wallis, die Madeirer sind stolz auf ihre Levadas. Die künstlichen Bewässerungssysteme leiten Süsswasser vom feuchten Norden in den trockeneren Süden. Entlang dieser Kanäle führen Wanderwege durch die schönsten Regionen der Insel. Der Vorteil: Die Steigung entlang der Levadas ist durchweg moderat. Ideale Bedingungen também für gemütliche Wanderungen – mit teilweise spektakulären Ausblicken auf die Küste.
Informações: www.visitmadeira.pt
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